In zahlreichen Gesprächen mit Frauen der Generation ‘Kriegsenkel’ tauchen immer wieder Geschichten über Mütter auf,
aufgewachsen in schwierigen Lebenssituationen mit prägenden, tiefgreifenden Erlebnissen, die oft traumatisch und
unausgesprochen an die nächste Generation übergegangen sind und bis heute nachwirken. Sie sind leise, tragisch und
bewegend und doch selten öffentlich erzählt. Diese markanten Lebensereignisse sind nicht vergangen, sie leben in den
Töchtern weiter. Mit unserem Projekt möchten wir diesen Erzählungen Raum und Sichtbarkeit geben. Es handelt von
Kriegskindern und Kriegsenkelinnen, von Müttern und Töchtern. Frauen bilden in vielen Familien den emotionalen Anker. Sie
spüren, was unausgesprochen geblieben ist und tragen es, oft unbewusst, weiter. Wir planen ein partizipatives Projekt,Es entsteht ein mehrschichtiger künstlerischer Raum für Erinnerung, Reflexion und
generationsübergreifenden Dialog. 

Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Sichtbarmachung weiblicher Geschichte, zur
Sensibilisierung für transgenerationale Traumata und zur Ermutigung, verdrängte Erfahrungen offen zu thematisieren.
Angesichts aktueller gesellschaftlicher u. politischer Entwicklungen hat es eine zusätzliche Dringlichkeit.